Die Katholische Kirche reagierte zunächst verhalten auf den Aufstieg des Nationalsozialismus. Nach 1933 schwankte die Katholische Kirche auch in Nordhausen zwischen Opposition und Anpassung wie der „Fall Hunstiger“ zeigt.
Zu Beginn der 1930er-Jahre verbot die Katholische Kirche ihren Geistlichen zeitweise die Mitgliedschaft in der NSDAP. Das Konkordat vom 20. Juli 1933 zwischen dem Deutschen Reich und der Katholischen Kirche sollte deren Eigenständigkeit bewahren und gleichzeitig jedes politische Agieren der Kirche unterbinden. Dieses Stillhalteabkommen verhalf dem nationalsozialistischen Regime kurzzeitig zu einem Prestigegewinn bei den Katholik:innen.
In den folgenden Jahren erhöhten antikatholische Propagandaaktionen den Druck auf die katholischen Jugend- und Arbeiterverbände, die schrittweise zugunsten der Hitlerjugend (HJ) und der Deutschen Arbeitsfront aufgelöst wurden.
Auch in Nordhausen spitzte sich das Verhältnis zwischen den lokalen NS-Machthabenden und dem katholischen Vereinswesen zu. Bei einem Konflikt zwischen der Hitlerjugend und der Katholischen Jugend bezog der Pfarrer der Domgemeinde, Dechant Wilhelm Hunstiger, öffentlich Position gegen die HJ. Daraufhin veranstaltete die SA eine Demonstration vor dem Pfarrhaus in der Domstraße und warf Hunstiger vor, einem SA-Mann das kirchliche Begräbnis zu verweigern. Fensterscheiben gingen zu Bruch, und Hunstiger wurde unter Schmährufen durch die Straßen getrieben. Nach einer kurzen Inhaftierung im
Nach 1945 bescheinigte Hunstiger dem ehemaligen NSDAP-Oberbürgermeister