Im vormals liberal geprägten Nordhausen erhielt die NSDAP bereits bei den Reichstagswahlen vom Juli 1932 die Mehrheit der Stimmen. Bald nach der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 übernahm die NSDAP auch auf der lokalen Ebene die Macht. Die Nationalsozialist:innen etablierten ein politsches System nach ihren Vorstellungen, das alle Gesellschaftsbereiche durchdrang. Nur wenige Menschen in Nordhausen stellten sich dem entgegen. Viele wurden verfolgt, aus der nationalsozialistischen „Volksgemeinschaft“ ausgegrenzt und ermordet.
Seit Kriegsbeginn gehörten Zwangsarbeiter:innen zum Stadtbild. Nahezu alle Nordhäuser Firmen vom Handwerksbetrieb bis zur traditionsreichen Kautabakindustrie profitierten von der Zwangsarbeit ausländischer Männer, Frauen und Kinder. Mit der Verlagerung der Raketen- und Flugzeugrüstung in Stollenanlagen rund um Nordhausen entwickelte sich der Südharz im letzten Kriegsjahr zudem zu einem Rüstungszentrum, in dem zehntausende KZ-Häftlinge, ausländische Zivilarbeiter:innen und Kriegsgefangene arbeiten mussten.
Konzept:
Regine Heubaum, Jens-Christian Wagner, Georg Wamhof
Texte & Recherche:
Sarah Frenking, Regine Heubaum, Nina Reip, Carolin Roth, Jens-Christian Wagner, Georg Wamhof
Überarbeitung:
Sebastian Hammer
Dank für Hinweise und Hilfe bei der Recherche geht an Inge Ernesti, Herbert Gerhardt, Hans-Jürgen Grönke, Reinhard Gündel, Rainer Hellberg, Christian Henschke, Thomas Kopf sowie an die Stadt Nordhausen.