Hermann Hecht gehörte zur großen Zahl angesehener, jüdischer Geschäftsleute in Nordhausen. Nach den
Hermann Hecht wurde am 15. November 1898 in Nordhausen geboren. Er hatte im Ersten Weltkrieg als Soldat gedient und war mit dem Eisernen Kreuz 1. und 2. Klasse ausgezeichnet worden. Hermann Hecht lebte mit seiner Frau Gertrud und seiner Tochter Ilse in der Bäckerstraße 2 und führte dort ein Möbel- und Antiquitätengeschäft.
Während des Novemberpogroms am 9./10. November 1938 trieben SS- und SA-Angehörige die jüdische Familie Hecht in den
Nach seiner Entlassung aus dem KZ Buchenwald im Dezember 1938 traf Hermann Hecht eilige Vorkehrungen für die Emigration seiner Familie. Die Eltern versuchten zunächst, die 16-jährige Tochter Ilse in Sicherheit zu bringen. Sie befand sich an Bord des Auswandererschiffes „St. Louis“, das im Mai 1939 den Hamburger Hafen mit Ziel Havanna verließ. Da die kubanische Einwanderungsbehörde die jüdischen Passagiere in Kuba nicht an Land gehen ließ, musste das Schiff die Rückreise nach Europa antreten und landete schließlich in Antwerpen. Nach ihrer Verhaftung und Deportation wurde sie am 29. November 1943 im Vernichtungslager Auschwitz ermordet.
Im April 1939 musste Hermann Hecht im Zuge der sogenannten Arisierung sein Haus und das Grundstück weit unter dem Wert an den Nordhäuser Kaufmann Willi Herbst verkaufen. Auch in den folgenden Monaten fanden Hermann und Gertrud Hecht keine Mittel und Wege, um rechtzeitig aus Deutschland herauszukommen. Sie lebten fortan mit den entwürdigenden Reglementierungen, denen Jüdinnen:Juden in Deutschland ausgesetzt waren. Am 20. September 1942 wurden sie von Nordhausen aus über Weimar, Halle und Leipzig nach Theresienstadt deportiert. Von hier verschleppte die SS das Ehepaar im Oktober 1944 in das Vernichtungslager Auschwitz, wo Gertrud und Hermann Hecht ermordet wurden.