14Gaststätte „Friedenseiche“ in Salza

Hauptstraße 76
(Hauptstraße 6)

Gaststätte Friedenseiche mit Fahnen und Schildern
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Die „Friedenseiche“ nach der „Schlacht von Salza“, Juli 1932 (Privatsammlung Steffen Iffland)
Demonstrationszug vor der Gaststätte „Friedenseiche“
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Demonstrationszug vor der Gaststätte „Friedenseiche“ in Salza, um 1930 (Stadtarchiv Nordhausen)

Das Arbeiterdorf Salza bei Nordhausen war bis 1933 eine Hochburg von SPD und KPD. Als Versammlungsort der Kommunist:innen und Sozialdemokrat:innen in Salza wurde die Gaststätte „Friedenseiche“ 1932 zum Ziel eines gewalttätigen Angriffs Nordhäuser Nationalsozialist:innen.

Noch bei der letzten Reichstagswahl am 5. März 1933 erhielten SPD und KPD in der damals selbständigen Gemeinde Salza zusammen fast drei Viertel der abgegebenen Stimmen. Durch die gewerkschaftliche Tradition der Tabakarbeiter:innen und mehrere Gesangs- und Arbeitersportvereine war das politische und gesellschaftliche Leben in Salza stark durch die SPD und die KPD geprägt. Die Gaststätte „Friedenseiche“ war der Versammlungsort der Kommunist:innen und Sozialdemokrat:innen in Salza, der Anfang der 1930er-Jahre in den Fokus der Nationalsozialist:innen geriet.

Ein wichtiges Mittel ihres Kampfes gegen die Weimarer Republik waren für die NSDAP öffentliche Kundgebungen mit massiver Gewaltausübung gegen politische Gegner:innen. Am 10. Juli 1932 marschierten 250 Nordhäuser Nationalsozialist:innen, darunter auch SA-Mitglieder, unter der Führung des späteren Oberbürgermeisters Heinz Sting durch Salza. Dabei kam es vor der „Friedenseiche“ zu Ausschreitungen. Die Nazis rissen Wahlplakate der SPD und der KPD ab und zertrümmerten die Fensterscheiben der Gastwirtschaft. Mit Knüppeln und Steinen bewaffnet griffen sie die Besucher:innen der Gaststätte an und lieferten sich mit ihren Gegner:innen, wie die lokale SPD-Zeitung am Folgetag schrieb, eine „Schlägerei, wie sie Salza noch nicht gesehen hat“. Aufgrund der starken Gegenwehr der Sozialdemokrat:innen und Kommunist:innen mussten sie schließlich den Rückzug antreten.

Die sogenannte „Schlacht von Salza“ ging in das kollektive Gedächtnis der Einwohner:innen ein. Das Ereignis steht beispielhaft nicht nur für den wachsenden Druck, der in den Monaten vor der Machtübernahme von den Nationalsozialist:innen auf politische Gegner:innen ausgeübt wurde, sondern auch für die Möglichkeit aktiven Widerstandes. Auch nach 1933 konnte durch das vielseitige Vereinsleben wie beispielsweise in der „Turnervereinigung“ oder dem „Volkschor Salza“ eine Nische für Oppositionelle mit der „Friedenseiche“ als Versammlungszentrum in Salza aufrecht erhalten werden.

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