Nordhausen
im Nationalsozialismus – Ein historischer Wegweiser

Bereits am 29. April 1933 gründete Hermann Göring den Reichsluftschutzbund, dem die Schulung der deutschen Bevölkerung im Bereich des Luftschutzes oblag. Diese Maßnahmen waren Teil der deutschen Kriegsvorbereitungen und sollten die Bevölkerung praktisch und psychologisch auf einen Luftkrieg vorbereiten. Nach dem Scheitern der deutschen Blitzkriegstrategie wurden in den meisten größeren deutschen Städten mit großem Aufwand riesige ober- und unterirdische Bunkeranlagen errichtet, die die Bevölkerung vor alliierten Luftangriffen schützen sollten.

In Nordhausen begann der Bau von Luftschutzanlagen im Spätsommer 1943. Im Oktober 1943 begann die Firma Gebhardt & König Deutsche Schachtbau Nordhausen mit den Bauarbeiten für einen Luftschutzraum im Gehege. Dieser Schutzraum war für die etwa 200 Mitarbeiter der Mittelwerk GmbH gedacht, die in den Räumen eines nahegelegenen Restaurants arbeiteten. Die bereits vorhandenen unterirdischen Räume des "Felsenkellers" im Gehege wurden zu diesem Zweck erweitert und ausgebaut. Diese Luftschutzanlage wurde Ende Februar 1945 fertiggestellt. Weitere Bunkeranlagen im Innenstadtbereich blieben unvollendet.